Was ist die Blende? Brauche auch ich eine? Interessiert mich das überhaupt? Ein paar Erklärungsversuche für junge Filmemacher.
Richtig belichten beim Filmen mit der Canon EOS
Filmen mit Canon EOS für Jugendliche und Kinder
Wir lieben unsere Canon EOS, aber ein paar Kleinigkeiten stören uns schon doch. Zum Beispiel die Belichtung. Beim Filmen stehen nur Vollautomatik und voll-manuelle Einstellung zur Wahl. Und da wir mit den Einstellungen der Automatik meistens nicht einverstanden sind (zu hohe ISO-Werte, zu kurze Belichtungszeiten, und die Blende wollen wir sowieso selbst wählen), bleibt nur, alles von Hand einzustellen.
Wir werfen heute einen Blick auf die Blende. Was sie ist, was sie bewirkt und wie man sie einstellt.
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Was ist die Blende?
Die Blende ist eines der wichtigsten Gestaltungsmittel des Fotografen. Sie gibt die Größe der Öffnung an, durch die das Licht auf den Sensor fällt. Ein kleiner Blendenwert (z.B. „2.8“) entspricht einer großen Öffnung. Damit fällt viel Licht auf den Sensor und das Bild wird heller. Ein großer Blendenwert (z.B. „22“) entspricht einer kleinen Öffnung, so dass wenig Licht auf den Sensor fällt und das Bild dunkler wird.
Bei wenig Licht wählt man also einen kleinen Blendenwert (= große Blende).
Welche Blendenzahlen möglich sind, hängt vom Objektiv ab. Objektive mit großen Blenden können sehr teuer sein. Die meisten Objektive bieten als größtmögliche Blende Werte zwischen 5.6 und 1.8 an.
Was spricht gegen eine große Blende?
Im Fall einer großen Blende nimmt die sogenannte Tiefenschärfe ab. Dann sind zwar Gegenstände auf die scharf gestellt wurde scharf, aber alles kurz davor oder dahinter wird sehr unscharf. Bei einer kleinen Blende hingegen bleiben Gegenstände auch weiter vor oder hinter diesem Punkt scharf.
Eine geringe Tiefenschärfe muss allerdings nicht schlecht sein: Bei Porträtaufnahmen möchte man den Hintergrund unscharf werden lassen und wählt dazu eine große Blende (kleiner Blendenwert!).
Und noch ein Kriterium für die Wahl der Blende: Die meisten Objektive erzeugen die beste Bildqualität bei mittleren Blenden.
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Und was soll ich jetzt machen?
Die Blende wird je nach Motiv und gewünschter Tiefenschärfe gewählt.
- Nah- oder Großaufnahmen mit 50 bis 85mm Brennweite: Die Blende wird unabhängig von der Helligkeit bis auf etwa 2.8 geöffnet. Mit noch größeren Blenden könnten die Darsteller versehentlich den Schärfebereich verlassen. Bei kleineren Blenden verliert man schnell die gewünschte Unschärfe.
- (Halb-)Totale in dunklen Umgebungen: Hier hängt es von der Brennweite und dem Motiv ab, wie weit man die Blende öffnen kann, so dass trotzdem alles scharf bleibt. Bei Weitwinkelaufnahmen mit 11mm bis 16mm Brennweite ist häufig Blende 2.8 noch OK. Bei Brennweiten zwischen 20mm und 50mm muss die Blende weiter geschlossen werden. Hier heißt es bei großen Blenden genau hingucken, ob die Tiefenschärfe in der aktuellen Situation noch ausreichend ist. Um das zu beurteilen reicht allerdings das kleine Display der Kamera nicht aus. Dazu muss man entweder in das Bild hineinzoomen, oder sich die Aufnahme auf einem größeren Monitor anschauen.
- Helle Umgebungen: Wenn keine Tiefen-Unschärfe gewünscht ist, wird einfach die Blendenzahl so hoch gewählt, bis die Belichtung stimmt. Blende 8 bringt bei vielen Objektiven die beste Bildqualität.
Unser Tipp
Bei schwierigen, aber bekannten Lichtverhältnissen und hohem Anspruch macht es Sinn, vor dem eigentlichen Drehtag verschiedene Einstellungen zu probieren und zu vergleichen. Die besten Kombinationen aus Beleuchtung, Brennweite, Blende, ISO-Wert und Belichtungszeit notiert man sich für später.
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Ein paar Links für alle, die noch noch weiterlesen möchten:
Die Tiefenschärfe lässt sich auch theoretisch berechnen. Hier einige Tiefenschärfe-Rechner im Netz:
- dofmaster Depth of Field Calculator
- Bokeh simulator & depth of field calculator mit sehr schöner visueller Vorschau
- Canon depth-of-field calculator
- Erik Krause Schärfentieferechner mit Tabellenausgabe
- Schärfentieferechner der Fotoschule Ruhr
Anmerkungen
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